Schon mit dem ersten, dem Sommer gewidmeten Stück wurde auf dem Hungener Schlosshof klar:
Michael Diehl‘s Gitarre schien ein ganzes Orchester zu ersetzen.

Von Rose-Rita Schäfer

HUNGEN – HUNGEN.

Nachdem der nachmittägliche Starkregen einem angenehm lauen Sommerabend gewichen war, erwartete die Besucher im romantischen Ambiente des Hungener Schlosshofs beim Konzert des Fingerstyle-Gitarristen Michael Diehl ein virtuoses, von Jazz und Soul angehauchtes Klangerlebnis der Extraklasse. Nur die Scharen bluthungriger Mücken schmälerten den Genuss etwas. Zu hören gab es im ersten Teil des Konzerts ausschließlich Eigenkompositionen des Ausnahmekünstlers, denen er zum besseren Einfühlen die jeweilige Entstehungsgeschichte voranstellte. Die unvermeidliche Kappe, die Gitarre und die Grimassen sind seine Markenzeichen, da musste er das Publikum erst mal beruhigen: „Ich habe keine Schmerzen, meine Grimassen stehen für pure Emotionen“.Ein-Mann-OrchesterSchon mit dem ersten, dem Sommer gewidmeten Stück wurde klar, das ist kein alltägliches Gitarrenspiel. Diehl’s Gitarre schien ein ganzes Orchester zu ersetzen. Mit seinem Fingerstyle meisterte er eine komplette Begleitung mit Bassgrooves, Akkorden und perkussiven Elementen (rhythmischen Schlagzeug-Geräuschen). Mit acht Jahren erlernte er das Gitarrenspiel und entdeckte bei seinen Idolen, dass Grimassen wohl wichtiger als Töne sind, eine Einstellung, der er bis heute treu blieb. Davon zeugte sein Grimassensong „Blue inside“, den er mit kernigem Anschlag, rhythmisch untermalt durch Klopfen, Streichen und Schlagen auf den hölzernen Gitarren-Korpus perfekt intonierte und in Szene setzte. Ruhiger wurde es mit „Too much water“, das die lebensgefährliche Flucht der kriegsgebeutelten Menschen übers Mittelmeer im durch Schlepperbanden überfüllten Boot vertont. Zuerst hörte man sanft die Wellen das Boot umspülen, bis ein aufkommender Sturm in stimmgewaltigem Crescendo mit brachialer Wucht aufbrausend und tosend Angst und Verzweiflung widerspiegelte.

Diehl lässt sich bei seinen Kompositionen von Alltagsbegebenheiten wie Düften, Trauer oder Trennung inspirieren. So stieg den Besuchern bei „Grooving for Breakfast“ musikalisch der Duft frisch gebrühten Kaffees in die Nase und Diehl zeigte sich erfreut, als einer der Schlossbewohner tatsächlich eine Tasse Kaffee für ihn vorbei brachte. Beschwingt, melodiös, aber mit gewissem Groove und der unvermeidlichen Percussion kam „Catch the esprit“ daher, bevor die getragene träumerische Ballade „We’ll meet again“ die Sehnsucht, nahe stehende verstorbene Menschen wiederzusehen, gekonnt einfing. Man fühlte sich vom Sound her an Gabaliers „Amoi seg‘ ma uns wieder“ erinnert. Aber dann musste die arme Gitarre bei dem Trennungsdrama „Break up“ einiges aushalten. Um den Trennungsschmerz hautnah spürbar zu machen, schlug Diehl ziemlich kräftig auf den Korpus ein und hielt mit lautstarkem gehetztem Spiel das Publikum in Spannung. Einige befürchteten schon, die Gitarre würde zu Bruch gehen. Ja, eine Gitarre hätte er bei dem Song schon im Taumel der Emotionen zerschlagen, aber das sei heute eine neue, mit extra dicker Holzdecke gebaute Gitarre. „Da passiert nichts mehr“, gab Diehl dann lächelnd zu, bevor es in die Pause ging.Stimmgewaltige SängerinZum zweiten Teil des Konzerts kam die stimmgewaltige Sängerin und Diehls Lebensgefährtin Florezelle Amend als Überraschungsgast hinzu. Seit 2005 verzaubern die Beiden als Duo „2inJoy“ das Publikum und sind 2017 sogar bei der Produktion „A Soul Journey“ in der Deutschen Oper Berlin mit der dortigen Big Band aufgetreten. Das Duo hat sich jazz-souligen Interpretationen bekannter Pop-Songs verschrieben, aber auch Eigenkompositionen finden sich im Programm. Los ging es mit den bekannten Songs „Caravan of Love“ (Isley Jasper Isley) und „Summertime“ (aus Porgy und Bess von George Gershwin) in außergewöhnlichen Arrangements. Diehl erweiterte die Harmonien auf seiner Gitarre und erzeugte so gepaart mit der ihm eigenen Percussion einen ganz neuen, eigenen und unglaublich jazzigen Sound, während Amend mit tiefer, markanter Stimme ungemein soulig, aber teils in abgehackten, nicht verbundenen Tönen den Songs ihren eigenen Touch verpasste. Da blieb vom altbekannten Wiegenlied „Summertime“ nicht mehr viel übrig. „Love is the key“ (The Charlatans ) erinnerte an die afrikanisch geprägten Sklavengesänge, gepaart mit jazzigem Groove und war dem Publikum ein begeistertes Mitklatschen wert. „Sweet dreams“ von den Eurythmics und „Love of my Life“ von Queen dagegen kamen auffallend zart, träumerisch und einfühlsam daher. Das bekannte „True color“ (Cyndi Lauper) am Ende des Konzerts wirkte sehr verfremdet, bestach aber durch seine romantische und verträumte Interpretation. Natürlich kam das Duo bei anhaltendem Applaus nicht um eine Zugabe herum. Hier zogen das Duo mit „Here I go again“ und Diehl alleine mit seiner Gitarre und einer weiteren Eigenkomposition zum Abschluss das Publikum noch einmal voll in ihren Bann.

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Michael Diehl‘s Gitarre schien ein ganzes Orchester zu ersetzen.

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Wir präsentieren Euch unsere neue Webseite!

Unser Duo besteht seit 2005, viele Beiträge aus vergangenen Zeiten stehen unter News nicht mehr zur Verfügung. Bei unseren „Referenzen“ gibt es eine Übersicht von den bisherigen Auftritten, Workshops und sonstigen Erfahrungen aus den letzten 18 Jahren 2inJoy Music.

Wir wünschen Euch viel Freude mit unseren zukünftigen Beiträgen und Konzerten!

Herzliche Grüße,
Florezelle Amend & Michael Diehl

Wir hatten im Februar 2018 einen grandiosen Auftritt in der Deutschen Oper in Berlin!

Zusammen mit der BigBand der Deutschen Oper unter der Leitung von Manfred Honetschläger, den Young Voices Brandenburg, Amber Shoop und Worthy Davis, haben wir an der Produktion „A SoulJourney“ mitgewirkt.

Die Produktion wurde vom RBB aufgezeichnet und ist ab sofort auch auf CD erhältlich!

CD Bestellung unter:

Duo Gastierte im Gewölbe im Sinziger Zehnthof

Sinzig. Auf Einladung der Konzertveranstalterin Monika Recker-Johnson gastierte das aus Braunfels bei Wetzlar angereiste Duo „2inJoy“ mit Florezelle Amend (Gesang) und Michael Diehl (Gitarren, Gesang) im Sinzinger Gewölbe. Das Akustik Duo spielt eigene Stücke und Interpretationen von Rock- Pop- und Soulklassikern wie „Billie Jean“, “ Don’t stop me now“ und „Sweet Dreams“ im jazzigen und souligen Gewand.
Michael Diehl ist Fingerstyle Gitarrist der eine komplette Begleitung mit Bassgrooves, Akkorden und perkussiven Elementen meistert. Seine Gitarre scheint ein ganzes Orchester zu ersetzen. Florezelle Amend begann das Singen mit 11 Jahren im Kinderchor Santo Perpetua Manila. Florezelles erstaunliche Stimme wartet mit einem unglaublichen Spektrum an Umpfang und Ausdruck auf. Sie war Mitglied des High School Choirs der ältesten katholischen Universität Santo Thomas in Manila, während dieser Zeit gewann Sie zahlreiche Wettbewerbe in der Kategorie „Pop- Singing“ . 1991 wurde Florezelle Mitglied der Universit of Santo Tomas Singers, die neben vielen anderen Top-Preisen 1995 den Titel „Choire of the world“ in Llangolland (Wales) errangen. Florezelle tourte mit der University of Santo Thomas Singers durch viele Länder in Europa. In den ausgereiften Arrangements von „2injoy“ treffen prfekter Fingerstyle auf eine voluminöse und expressive Soulstimme, die ausdrucksstark in dynamischen wie leisen Passagen über drei Oktaven klingt. Der warme, tiefe Charakter dieser Stimme verzauberte auch an diesem Abend das Publikum.
Ihre Interpretationen von Klassikern der 80er Jahre bestitzeneine zeitlose Eleganz und eine eigene Handschrift.
Ob „Sunny“ oder „Time after Time“, 2inJoy vermag den Hits der vergangenen Jahre ein neues Leben einzuhauchen. Ob Isley Brothers (Caravan of Love), Van Morrison (Moondance) oder Whitesnake (Here I go again): „2inJoy“ finden ihren eigenen Klang für die Gassenhauer früherer Jahrzente.

 

Gerd Weigl

„2inJoy“ sind bereit für größere Bühnen

Wetzlar (mf). In der hiesigen Region gibt es zwei Musik-Duos, die auf dem Sprung sind auch überregional bekannt zu werden. Zum einen das „Paul-Simpson-Project“ mit Jennifer Simpson und Bernd Paul, zum anderen das Duo „2inJoy“ aus Wetzlar mit Michael Diehl und Florezelle Amend. Das „Paul-Simpson-Project“ ist musikalisch in dem Folk, Rock, GospelGenres beheimatet, während „2inJoy“ Songs aus dem Soul-, Pop-Jazz spielen. Nicht nur der tiefe, soulige Gesang von Florezelle Amend, sondern auch die komplexe Fingerstyle-Technik des Gitarristen Michael Diehl wurden in verschiedenen Fachzeitschriften gelobt. Ein Grund das Duo einem breiteren Publikum vorzustellen.

Der Gitarrist und Gitarrenlehrer Michael Diehl ist der Gründer von „2inJoy“. Mit seiner früheren Lebensgefährtin gründete er das Duo in Anlehnung an die in der Jazz-Szene bekannten amerikanischen Musiker „Tuck und Patti“. Zunächst coverte man einige Songs des Jazz-Duos. Doch die Beziehung ging in die Brüche und Michael suchte händeringend nach einem Ersatz. “Ich hatte schon zu viel in das Projekt investiert und wollte einfach nicht aufgeben“, erklärt er heute. Bei einem Auftritt hörte er Florezelle Amend singen. Für Michael war es eine musikalische Liebe auf den ersten Blick. Florezelle singt mit einer Altstimme, die einen warmen, tiefen Charakter hat. Nach anfänglichem Zögern überzeugte er Florezelle bei „2inJoy“ einzusteigen. Beide Musiker verfügen über eine klassische Ausbildung. Die in Manila gebürtige Florezelle begann mit 11 Jahren professionell zu singen. Sie war Mitglied des High School Choirs „Santo Thomas“, der als „Choir of the world“ ausgezeichnet wurde. Michael studierte Gitarre an der Londoner Music School und hatte unter anderem Unterricht bei bekannten Gitarristen wie Michael Sagmeister, sowie Mathias Löffler. Florezelles Gesang ist stark von Ella Fitzgerald und Oleta Adams beeinflusst, während Michael Jazz- und BluesMusiker wie Tommi Emmanuel, Robben Ford, Gary Moore als Einflüsse nennt. Die Kombination und das Harmonieren der beiden Musiker macht die Qualität von „2inJoy“ aus. Während auf der ersten CD eigene Interpretationen bekannter Songs wie „Don`t stop me now“, „Here I go again“, oder „Billie Jean“ zu hören sind, spielt das Duo auf der aktuellen CD auch eigene Songs. Doch schon mit der ersten CD begann der überregionale Erfolg. Auftritte in mehreren deutschen Großstädten, auf dem Hessentag, in der deutschen Botschaft in Malta, sowie in Turin und Luxemburg folgten. Die komplexe Fingerstyle-Technik von Michael mit Bassgrooves, Akkorden und perkussiven Elementen, sowie der tiefe Soul von Florezelles Stimme begeistern das Publikum. „Oft ist es sehr ruhig bei unseren Auftritten und man kann eine Stecknadel fallen hören, was den Druck auf uns erhöht“, erklärt Michael. Die überregionalen Auftritte werden deutlich mehr. Anfragen aus Stockholm und Libyen liegen vor. Eine dritte CD, die etwas experimenteller werden soll, ist in Planung. In Zukunft hoffen „2inJoy“ auch auf größere Festivals eingeladen zu werden. „Wir sind fit genug auch auf größeren Bühnen zu spielen“, sagt Florezelle selbstbewusst und lacht.

Wetzlar (mf). „2inJoy“ haben sich längst, auch international, einen guten Ruf erspielt. Ihre Stärken sind jazz-soulige Interpretationen bekannter Pop-Songs, sowie Eigenkompositionen. Wie sehr die beiden Musiker, Michael Diehl und Florezelle Amend, gereift sind, konnte man am Samstagabend in der KulturStation erlebKlassiker aus den 80ern im zeitlosen Gewand

en. Insgesamt präsentierten sie ausgefeilte Arrangements, stärker dem Jazz zugewandt und eigene Songs.

Herausragend sind weiterhin die tiefe Falsett-Stimme von Florezelle, sowie das stark vom Genre des „Fingerstyle“ geprägte Gitarrenspiel von Michael Diehl. Beide Musiker sind in ihrem Können weiter gereift und brillierten mit gekonnten Improvisationen. Jazz/Soul-Pop mit Blues Elementen spielten sie in dem Jazz-Klassiker „Sunny, I thank you“. Höhepunkte waren Interpretationen von „Queen“ „Don´t stop me now“ und der Cindy-Lauper-Klassiker „Time after Time“. Stark sind beide Musiker von den 80er Jahren geprägt. Doch, sie präsentierten die Klassiker in einem neuen, zeitlosen Gewand. Es machte wirklich Spaß das Duo live zu erleben, denn sie klangen als hätten vier oder fünf Musiker auf der Bühne gestanden. Gänzlich vom Mainstream entfernt hat sich Michael Diehl mit seinen Fingerstyle-Songs, die er nach der Pause präsentierte. Darin zeigte er seine ganze Klasse als filigraner Gitarrist. Während er sich im Duett mit Florezelle noch zurücknahm, so zeigte er hier eine einzigartige Spielfreude.

Insgesamt war es ein Abend auf hohem musikalischem Niveau in einer herzlich, warmen Atmosphäre.