Das Duo „2inJoy“ bot im Garten des Jazz-Clubs Holzminden ein Programm voller musikalischer Raffinessen und purer Lebensfreude. Florezelle Amend und Michael Diehl begeisterten mit Meisterschaft und Stimmung. Was dieses Konzert so besonders machte.
Holzminden. Vor vier Jahren hatte das Duo „2inJoy“ nach der Coronapause die Bühne im Clubgarten eingeweiht, jetzt begeisterten die beiden Musiker wieder mit ihrer Musik das Publikum des Jazzclubs Holzminden. Das gut besuchte Konzert am Freitag bot ein Programm voller musikalischer Raffinessen und purer Lebensfreude. Passend zum Sommerabend erklang zu Beginn ein recht verträumtes „Summertime“.
Das Duo „2inJoy“ alias Florezelle Amend (Gesang) und Michael Diehl (Gitarre) gibt es seit 2005. Beide sind „Kinder der 70er, aufgewachsen mit der Musik der 80er Jahre“, die sie in ihrem Sinne bearbeiten. Anfangs war das Duo „Tuck and Patti“ ihr Vorbild, von dem sie auch den Titel „Time after time“ spielten, sanft verträumt, mal voller Dynamik, mal mit der Gitarre als Percussion-Instrument. Michael Diehl setzte bei einem Titel auch die Loop-Technik ein, bei der zuvor live aufgenommene Sequenzen unverändert wiedergegeben werden. So konnte er sich quasi selbst begleiten, und der Eindruck entstand, es spielten gleich zwei Gitarristen. Seine filigrane Spielweise, die mächtigen Bassgrooves und Akkorde, die percussiven Passagen ließen das Publikum begeistert applaudieren.
Publikum von Meisterschaft begeistert
„Just the two of us“ von Bill Withers beschrieb „genau die Situation auf der Bühne“. Michael Diehls Eigenkomposition „Blue inside“, ein Solostück für Gitarre, gab der Sängerin eine verdiente kleine Atempause. Florezelle Amend ist eine begnadete Vokalistin, deren Stimme von pianissimo und sanft-verträumt bis zu kraftvollen, tiefen Lagen alle Nuancen beherrscht und in ausdrucksvollen Soultiteln voll zum Tragen kommt. Sie versteht es in sympathischer Art, ihr Publikum mitzureißen.
Wahre Beifallsstürme für Michael Diehl brachte der letzte Titel des Abends. Er interpretierte die Rockballade „Bohemian Rhapsodie“ von Freddie Mercury, bekannt als erster No. 1-Hit von Queen. „Eigentlich unmöglich, diesen Song nur mit der Gitarre zu spielen, es ist ein Monsterstück“, aber dann spielte er doch und bewies sein meisterliches Können. Seine Mimik verriet während des Spiels, dass er manchmal selbst nicht glauben konnte, was er da an Virtuosität hinbekam. Eine Sternstunde des Gitarrenspiels!
Das Publikum applaudierte lange und wollte auch die Sängerin noch einmal auf der Bühne sehen. Mit den Worten „Wir haben da noch eine kleine Schnulze“, wurde „Fallin‘ in love with you“ angekündigt, die Interpretation überaus gefühlvoll, sanft als Abschied. Ganz zum Schluss sangen noch alle Anwesenden „Happy birthday“ für einen Gast.